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Ein Coach kann dein Problem nicht lösen. Warum also Coaching?

Lesezeit: 6 Minuten

Jeder Coach ist davon überzeugt, dass nur der Klient selbst sein Problem lösen kann. Da kommt die Frage auf: „Toll, wofür brauche ich dann überhaupt einen Coach?“ – Die Antwort darauf ist einfach, weil der Coach überzeugt davon ist, DASS DU dein Problem lösen kannst. Und sein Ziel ist es, dass du durch einen Perspektivwechsel diesen Glauben an dich selbst zurückgewinnst

Der Klient ist der Experte

Coaching ist auftragsorientiert. Das hat Coaching mit Beratung gemeinsam. Bei einer Beratung geht es um ein Fachgebiet, in dem der Beratende (normalerweise) Experte ist und spezifische fachliche Ratschläge geben kann. Das ist im Coaching anders: Im Coaching geht es um spezifische persönliche und soziale Konflikte im Leben des Klienten – und der einzige Experte im Leben des Klienten ist der Klient selbst. 

Der Coach hilft bei der Neuorientierung – Perspektive wechseln

Das eigene Auge sieht sich nicht gut – und genauso sieht auch der Klient oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, sondern nur noch sein Problem. Der Coach hat eine Außenperspektive und kann Impulse geben, den Blick zu ändern oder überhaupt erstmal zu heben. 

Er hilft dem Klienten von der Problemorientierung hin zur Lösungsorientierung. Es ist keine Überraschung, dass die Suche nach einer Lösung bei der Problemlösung helfen soll. Wichtig ist, wie das geschieht. Wer von uns kennt diese innere Stimme, die am liebsten dann kommt, wenn wir mit einem Problem nicht weiterkommen?

  • „Warum lässt du dich wieder ärgern?“
  • „Jammer' nicht!“
  • „Lass dir etwas einfallen!“
  • „Sei lösungsorientiert!“. 

 

Diese innere Stimme ist nicht sehr wohlwollend, sie scheint auch nicht wirklich an ihren Besitzer zu glauben, sondern startet einen zweiten Kampfplatz neben dem eigentlichen Problem: Der Kampf mit der inneren Unzufriedenheit. Oft kann es für einen Klienten daher schon eine stark motivierende Erfahrung sein, sich im Coaching einer Person gegenüber zu sehen, die an ihn glaubt

Eine beliebte Frage ist da oft schon: „Was läuft denn gut in deinem Leben?“ – Klienten müssen darüber häufig erstmal nachdenken, denn meist haben sie nur das eigene Problem im Gepäck. 

Ein Perspektivwechsel wird möglich

Häufig fehlt Klienten ein klarer, wertschätzender Blick voller Selbstvertrauen auf ihre eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten.
Coaches haben eine Außenperspektive und können somit wichtige Impulse geben, damit der eigene Blickwinkel geändert werden kann. Geschickte Fragestellungen, die Klienten zum Nachdenken anregen und deren Blick heben können, helfen dabei. Hindernisse, welche Klienten auf ihrem Weg sehen, lösen sich dadurch oftmals nicht nur auf, sondern verwandeln sich sogar in Stärken.

Ein Beispiel soll dies näher erläutern:

Die Situation:

Ein Klient sucht Unterstützung, da dieser mit seiner aktuellen Arbeitssituation unzufrieden ist. 

Der Konflikt:

Dieser Klient hat das Gefühl, in seinem Team nicht angekommen zu sein. Dabei ist ihm gerade der gemeinsame Erfolg extrem wichtig. Er beschreibt sich selbst als fleißig, erfolgs- und lösungsorientiert und kann nicht verstehen, warum seine Kolleginnen und Kollegen lieber eine ruhige Kugel schieben. In seinen Augen wäre es für alle von Vorteil, wenn sie sich darauf fokussieren, die besten Ergebnisse zu produzieren. Die Impulse die er gibt, um die Anderen zu begeistern, laufen ins Leere. 

Die Neuorientierung:

Zusammen mit einem Coach erarbeitet er die Werte, die ihm auf der Arbeit wichtig sind. Diese werden zunächst aufgeschrieben und dann nach ihrer Wichtigkeit sortiert. “Gute Ergebnisse” ist erwartungsgemäß ein sehr wichtiger Wert für den Klienten. Interessanterweise wird drei weiteren Werten allerdings eine noch größere Rolle zugesagt: “Autonomie”, “Gelassenheit” und als wichtigsten Wert “auf Augenhöhe arbeiten”. 

Der Perspektivwechsel

Im weiteren Gespräch fällt es dem Klienten dann wie Schuppen von den Augen: Er hat seinem Wert “Gute Ergebnisse” sehr viel seiner Arbeitszeit eingeräumt. Seinen eigentlich höchsten Wert “auf Augenhöhe arbeiten”, hat er jedoch Anderen überlassen. 

Dieser Impuls veranlasst ihn nun dazu, anders auf seine Mitarbeitenden einzugehen, ihre Bedürfnisse auf Augenhöhe zu betrachten, da ihm dies schließlich wichtiger ist, als gute Ergebnisse. Diese lassen daraufhin auch nicht mehr lange auf sich warten. 

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Fazit

Coaching löst keine Probleme - Klienten lösen sie. Oft braucht es dazu nur einen Perspektivwechsel. Die Basis von Coaching ist der Glaube daran, dass Klienten die Fähigkeit besitzen, um wahrgenommene Probleme zu lösen - manchmal vergessen wir leider genau das. 

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Christoph Diefenthal

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