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World Mental Health Day - mentor

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World Mental Health Day und seine gesellschaftliche Bedeutung

Lesezeit: 7 Minuten

Die psychische Gesundheit ist ein Phänomen, was uns alle betrifft. Es gibt keine Gesundheit ohne die psychische Gesundheit. Das lange vernachlässige Thema psychische Gesundheit rückt so langsam mehr und mehr in die Öffentlichkeit. Anlässlich des Welttages für psychische Gesundheit (World mental health Day) wollen wir aufzeigen, wieso psychische Erkrankungen schon lange keine Randerscheinungen mehr sind. Welche Bedeutung erfährt diese Thematik in der Gesellschaft? Wieso ist es ein Thema, was jeden Einzelnen von uns interessieren sollte, egal ob psychisch gesund oder nicht?

Zusammenfassung

Mit dem World Mental Health Day werden jedes Jahr alle dazu aufgerufen, sich mehr mit der Thematik der psychischen Gesundheit zu beschäftigen. Unzählige Workshops, Vorträge und Coaching Sessions werden ins Leben gerufen, um alle Teilnehmenden aufzuklären. Doch woher stammt diese Idee, einen weltweiten Tag dafür festzulegen? Welche Themen werden angesprochen? Wieso sind psychische Erkrankungen schon lange keine Randerscheinung mehr? Was, wenn psychische Erkrankungen schon lange nicht mehr durch individuelle Prozesse wie einem stressigen (Arbeits-) Alltag ausgelöst werden?

Können wir es wirklich zulassen, die Menschen, die durch ihren Alltag und Beruf dem schutzlos ausgeliefert werden, allein mit den Konsequenzen zurückzulassen. Und das bei Personen, die eine so wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft leisten, wie beispielsweise Pflegepersonal es tun. Ist uns eigentlich bewusst, das, ohne die Akteure in der Pflegebranche unser gesamtes gesellschaftliches System zu kollabieren droht? Wir sollten langsam mal verstehen, dass es dadurch zu unser allem Problem wird, wenn wir nicht endlich anfangen zu handeln.

Der Tag der psychischen Gesundheit (World mental health day)

Der Welttag World Mental Health Day wird weltweit am 10. Oktober veranstaltet. Dieser Aktions- bzw. Welttag wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Problematik der psychischen Gesundheit in der ganzen Welt zu schärfen. Ziel des Ganzen ist es, die Bemühungen zur Förderung der psychischen Gesundheit zu mobilisieren. An diesem besonderen Tag sollen alle teilnehmenden Akteure sich mit Fragen der psychischen Gesundheit befassen. Bei der Gelegenheit können wir ungezwungen über unsere Arbeit sprechen und Lösungen entwickeln, um für die psychische Gesundheitsversorgung alle Menschen auf der Welt zu sorgen.

Ins Leben gerufen wurde der World Mental Health Day von der World Federation for Mental Health (WFMH). Diese organisierte eine jährliche Aktion, die erstmals am 10. Oktober 1992 stattfand. Das Hauptmotiv bestand von Anfang an darin, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu wecken und die Menschen über die entsprechenden Fragen aufzuklären. Während es im ersten Jahr noch kein spezifisches Thema gab, wurde zwei Jahre später der Hauptfokus auf die Verbesserung der Qualität der psychosozialen Dienste gerichtet. Mit jedem Jahr nahm die Bedeutung des Tages zu und verschiedene Themen wurden jährlich festgelegt.

Die Themen des World Mental Health Day

Je nach Relevanz und Bedeutung wurden für die einzelnen Jahre unterschiedliche Themen festgelegt. Bedeutende Themen der letzten Jahre waren unteranderem Frauen und psychische Gesundheit (1996), Kinder und psychische Gesundheit (1997), psychische Gesundheit und Menschenrechte (1998) und psychische Gesundheit und Altern (1999). Seither legen die WHO und die WFMH jährlich einen Themenschwerpunkt fest. 2020 stand der Welttag im Zeichen der COVID-19-Pandemie. 

Das weltweite Thema des diesjährigen World Mental Health Day lautet: psychische Gesundheit in einer ungleichen Welt (Mental health in an unequal world). Im Mittelpunkt steht der Zugang zu psychosozialen Diensten, der nach wie vor ungleich ist. Die Welt ist leider immer noch sehr ungleich. Daran gibt es keinen Zweifel. Stigmatisierung. Diskriminierung. Mangel an Unterstützung. Begrenzter Zugang zu Wohnraum, Beschäftigung und Sozialhilfe.

Die WHO veröffentlicht demnach auch alle drei Jahre einen Atlas für psychische Gesundheit, in der sie solche Ungleichheiten ansprechen. Dazu wird eine Zusammenstellung von Daten aus allen Ländern zu Politik, Gesetzgebung, Finanzierung, Humanressourcen, Verfügbarkeit und Nutzung von Diensten und Datenerhebungssystemen im Bereich der psychischen Gesundheit bereitgestellt. Dieser soll den Ländern als Leitfaden dienen sowie für die Entwicklung und Planung von psychosozialen Diensten. Ihr findet diesen Atlas auf der Webseite der WHO.

Psychische Erkrankungen sind keine Randerscheinung mehr

Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit

Die WHO definiert physische Gesundheit als einen „Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpft, die normalen Lebensbelastungen bewältigt, produktiv arbeitet und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann“. Dabei muss psychische Gesundheit als eine wichtige Quelle von Humankapital und Wohlbefinden innerhalb der Gesellschaft bezeichnet werden (WHO, 2019, psychische Gesundheit Faktenblatt, S.1).

Nur mit einer ausgeglichenen psychischen Gesundheit können wir uns entfalten, für uns selbst sorgen und mit anderen interagieren. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Bedürfnisse von Menschen mit anerkannten psychischen Störungen zu beachten, sondern auch die mentale Gesundheit aller Menschen zu schützen, zu fördern und ihren Wert in der Gesellschaft anzuerkennen. Auch in speziellen Berufen, in welchen Personen maßgeblich psychischem Stress ausgesetzt sind, muss ein Bewusstsein für psychische Gesundheit erschaffen werden. Dabei ist es wichtig zu handeln, bevor es zu spät ist. Hier rückt Prävention und Aufklärung in den Vordergrund, um psychische Erkrankungen von vornerein zu unterdrücken. Wer sich in einem stabilen (Arbeits-)Umfeld befindet, in welchem für die psychische Gesundheit aller gesorgt wird, hat schließlich auch ein geringeres Risiko, später psychische Schäden zu erfahren. 

Aber auch das Erkennen von psychischer Belastung sollte nicht vernachlässigt werden. Ein kurzzeitiges Überschreiten der Belastungsgrenze ist erst mal nicht weiter schlimm, muss aber erkannt werden. Denn dauerhafte psychische Belastung endet sehr oft in Depressionen, Burn-out oder einer psychischen Erkrankung. Diese Maßnahmen müssen Voraussetzung für alle Berufe sein.

Dieses Jahr sollen die Menschen, die solche Ungleichheiten erleben, eine Stimme bekommen. Weil Worte Herzen bewegen können, soll diese Botschaft auf allen Social-Media-Kanälen wie LinkedIn, Instagram und Facebook verbreitet werden. Auch du kannst deinen Beitrag dazu leisten! Denn nur gemeinsam können wir etwas verändern und die psychische Gesundheit aller gewähren.

Woche der seelischen Gesundheit rund um den World Mental Health Day

Rund um den interantionalen World Mental Health Day ist auch dieses Jahr wieder in Deutschland bundesweit eine ganze Woche geplant. Sie ist mittlerweile zum festen Bestandteil des Berliner Veranstaltungskalenders geworden. Dabei beteiligen sich jährlich die verschiedensten psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen, um alle Aufmerksamkeit auf das Thema seelische Gesundheit zu richten. Bundesweit wird daher zur Teilnahme an der Woche der seelischen Gesundheit aufgerufen. Auch hier soll das Ziel sein, über psychische Krankheiten aufzuklären, Hilfs- und Therapieangebote zu präsentieren und Diskussionen anzuregen.

Wissen wird dabei zur größten Waffe. Nur besseres Wissen schafft Verständnis und baut Hemmnisse im Umgang mit psychischen Erkrankungen ab: Dafür ist das Wissen voneinander und das Wissen über psychische Erkrankungen unverzichtbar.

Die Aktionswoche "Gemeinsam über den Berg – Seelische Gesundheit in der Familie"

Vor allem Familien in Deutschland wurden hart von der Corona Pandemie getroffen. Das diesjährige Motto der Woche für seelische Gesundheit steht deswegen ganz unter dem Thema „Gemeinsam über den Berg, seelische Gesundheit in der Familie“. Die Aktionswoche ab dem 08. Oktober 2021 soll deshalb die psychischen Folgen der Krise herausfiltern und gibt regionale Hilfsangebote für Jung und Alt vor. Egal ob psychosozialeEinrichtungen, Selbsthilfeorganisationen oder Initiativen alle sind aufgerufen, sich mit Aktionen und Veranstaltungen zu beteiligen und das entweder live vor Ort oder digital im Netz.

Die Thematik seelische Gesundheit in der Familie soll helfen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die weiterhin schwierige Lage vieler Familien zu Corona Bedingungen richten. Viele sind durch die Pandemie psychisch an ihre Grenzen gekommen und benötigen dringend Unterstützung.

Fazit

Während die WHO in den letzten Jahren die Förderung für psychische Gesundheit in den Vordergrund zu rücken versuchte, erkennt auch die Öffentlichkeit immer mehr und mehr die wichtige Bedeutung für diese Thematik an. Der Zuwachs, den die Thematik in den letzten Jahren erfahren durfte, ist auch durch die Einwirkung vonseiten der Politik zu verstehen. Erstmals wird der jährliche Aktionstag vom Bundesministerium für Gesundheit finanziell gefördert und auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft zur Teilnahme an diesem Event auf.

Psychische Erkrankungen sind lange keine Randerscheinungen mehr. Oftmals werden sie ausgelöst durch individuelle Prozesse wie durch einen stressigen (Arbeits-) Alltag. Mit individuell angepasstem Coaching und Lösungsansätzen kann dem entgegengewirkt werden. Aber gleichfalls sind psychische Erkrankungen systemischer Natur. Nicht nur einzelne Gesellschaften sind davon betroffen, sondern die gesamte Weltbevölkerung. Wie wir gezeigt haben, spielen dabei die verschiedensten Facetten einer Gesellschaft eine Rolle. Betrachten wir beispielsweise die aktuelle Situation von Pflegepersonal, erkennen wir auch hier schnell gesellschaftliche Systemfehler.

Überbelastetes, psychisch Erkranktes und gestresstes Personal in der Pflege ist lange kein Einzelphänomen mehr. Und dabei liegt es in unserer Hand, jetzt zu handeln. Wer die Macht der Worte und das Wissen besitzt, sollte diese nun nutzen, um die Thematik der psychischen Gesundheit in die Öffentlichkeit zu bringen. Damit wir in Zukunft psychische Gesundheit nicht nur noch aus individueller Perspektive betrachten, sondern als einen Gesamtkomplex, der uns alle betrifft.

Falls dich das Thema angeregt hat, mehr über psychische Gesundheit zu erfahren, schau gerne bei den Blogartikeln Mentale Gesundheit durch Coaching – bereits in der Pflegeausbildung?  und Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz  vorbei. Falls dein Interesse geweckt wurde und du sonst auch mehr erfahren möchtest, schau mal in unseren Coachfinder rein. Da findest du deinen persönlichen Coach, der sich freut, dir mehr davon zu erzählen.

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Christina Dunnage

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